Woher hat Laupheim seinem Namen?

Archivalie des Monats September 2022

Gelegentlich wendet man sich an das Stadtarchiv mit folgender Frage: „Woher hat Laupheim eigentlich seinem Namen?“

Eine Eindeutuge Antwort dazu gibt es leider nicht, da es keine eindeutigen Aufzeichnungen zu dieser Frage gibt. In früheren Zeiten gab es verschiede Bezeichnungen für Laupheim wie: Louphaim, Loubheim, Laubheim, Lauphaim oder Lopheim. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, dass sich der Name vom Laubgehölz ableitet. Auf solche Vermutung führt vor allem die Beschreibung und Gestalltung im Wappenbrief welcher im Jahre 1596 der Gemeinde verliehen wurde. Darin heißt es wortgetreu:

 

Ein wolgefaster und Geschmückter Schildt Inn und durch die Mitten der Braite nach gleich getailt, das der unter halb teil Weyß oder Silberfarb, Zu dessen Grund drey gelbe oder Goldfarbe Bühel oder Berglein, aus welchen Erwachßen drey Braitte Laubzweig, In einem Grienen Stamm

 


Der Wappenbrief aus dem Jahre 1596. (Originale Urkunde im Stadtarchiv Laupheim (siehe dazu auch die genaue Beschreibung des Wappenbriefs)


 

Da der Ersteller des Wappenbriefs Sebastianus Röttinger sicher die Gelegenheit gehabt hat aus sicherer Quelle zu schöpfen kann man davon ausgehen, dass sich der Name tatsächlich von dem in der Beschreibung genannten Laubzweig abgeleitet hat, welcher auch im bis heute verwendeten Wappen zu sehen ist.

 


Das Laupheimer Stadtwappen auf der Wappenurkunde aus dem Jahre 1596. Deutlich zu sehen ist hier der Dreiberg aus dem Laub hervorsprießt


Die erste bis jetzt bekannte Spur des Ortes Laupheim geht bis ins Jahr 778 zurück, wo es unter dem Namen Louphaim (Loubheim) als im Ramachgau gelegen, erwähnt wird. Auf dieser Urkunde steht Sinngemäß:

 

„Wir Lantbert und Hiuto übergeben zum Seelenheil unseres Vaters Fucco und unserer Schwester von unserem Habe sieben Hörige, unfreie Arbeitskräfte dem Kloster Sankt Gallen zu dauernden Besitz.
Actum in villa qui dicitur Loupheim publici. 20. Ianuarii 778“

(Geschehen in der Stadt die man Laupheim nennt vor öffentlicher Versammlung.
20. Jannuar 778)

Notiz auf der Rückseite:

„(In der Grafschaft Rammagau)

Gezeichnet Diakon Salomon“


Die erste Erwähnung des Ortes „Loupheim“ auf einer Urkunde aus dem Jahre 778. (Original im Stiftsarchiv St. Gallen)


In einem Tauschvertrag vom Bischof Erchbert von Freiburg- (835-855) über Güter in Scammera (Schemmern) Altheim, Grieslingen und Sulmetingen wird erwähnt, dass dieses Tauschgeschäft in Laubheim vorgenommen wurde.

Als Flecken genannt, ist Laupheim in einer Urkunde der Grafen von Bellenberg aus dem Jahr 1087 und abgeteilt in Groß- und Klein Laupheim findet sich der Ort bereits in einem Schreiben aus dem Jahre 1540.“