Er war das Boxidol schlechthin: Max Schmeling. Deutschlands erster und bisher einziger Boxweltmeister im Schwergewicht. Im Sommer des Jahres 1952 war er in Laupheim als Ehrengast zu einem Schaukampf im Rabensaal eingeladen worden.
Schmelings Kommen hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen; Plakate an Häusern und Litfaßsäulen kündigten das Ereignis seit Tagen an. Zu verdanken war der Besuch des Ausnahmesportlers dem damaligen Lamm-Wirt Hans Zahn. Zahn früher Box-Trainer, gehörte in seiner aktiven Zeit zum Betreuerteam um Max Schmeling.
Direkt nach seiner Ankunft in Laupheim machten sich junge Fans auf dem Weg zum beliebten Wirtshaus Lamm um Max Schmeling zu sehen. Peter „Mori“ Rieger erinnerte sich in einem Bericht der Schwäbischen Zeitung noch lebhaft, wie er den ehemaligen Profiboxer um ein Autogramm gebeten hatte. „Ich hätt gern ein Auto“ sagte er damals. Der Hanseat kringelte sich vor Lachen und antwortete: „Junge ein Auto kriegste nich, Autogramm kannste haben“.
Bevor der Schaukampf zu dem Schmeling geladen war los ging, ließ er es sich nicht nehmen zur Begrüßung der Menge noch einmal über die Ringseile zu steigen.
Im Anschluss hockte der Champ noch mit zahlreichen Gästen im Lamm und beantworte viele Fragen, die sportbegeisterten Laupheimern auf der Zunge brannten. So räumte er unter anderem mit den weit verbreiteten Mythos, Joe Louis habe Gewichte in den Handschuhen getragen, als er den Deutschen in der ersten Runde ausknockte, auf. „Das ist eine Lüge.“ Soll Schmeling kurz und knapp auf diese Frage geantwortet haben.