Die Höhenanlage Laupheim

Archivalie des Monats April 2023

Mit dem April steht die warme Jahreszeit vor der Tür und Diese zieht immer mehr Menschen nach draußen, sicherlich auch in die Höhenanlage- eine der „grünen Lungen“ der Stadt und der ganze Stolz des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Laupheim. Deswegen zeigt die Archivalie des Monats April 2023 die ältesten Fotografien der Höhenanlage und gibt einem Einblick in die Geschichte des 1913 eröffneten Stadtparks.

Am 14. August 1869 genehmigte König Karl Friedrich Alexander von Württemberg den Antrag der Gemeinde Laupheim zur Stadtgemeinde erklärt zu werden. Der Ort zählte damals 4076 Einwohner, war seit 1845 Sitz des Oberamts und die Steuerkraft war am 28. Stelle unter den Gemeinden des Königreichs Württemberg. Dem Ort fehlte es allerdings an einem „städtischen Aussehen“. Dieses neue Ziel wurde von zwei Seiten angegangen: durch die Einrichtung eines städtischen Bauamts und die Gründung des Verschönerungsvereins. Während das städtische Bauamt Straßen anlegte, die Kanalisierung der Stadt vorantrieb und 1898 ein städtisches Wasserwerk errichtete, arbeitete der 1879 neu gegründete Verschönerungsverein unter seinem Vorsitzenden Albert Magg daran Plätze und Winkel der Stadt freundlicher zu gestalten. So sind bis zum Jahre 1890 nicht weniger als zweitausend Bäume und Sträucher von den Vereinsmitgliedern gesetzt worden.

 

Vorstand des Verschönerungsvereins im Jahre 1911

 

Schon am 11. April 1885 wurde auch der Plan ins Auge gefasst einem größeren Park in Laupheim anzulegen. Erst 25 Jahre später machte Stadtpfleger Stuber, welcher selbst Mitglied des Verschönerungsvereins war, dem Ausschuss die Mitteilung, dass es ihn Gelungen sei, an einer landschaftlich hervorragenden Stelle auf dem Bronner Berg einige Grundstücke ausfindig zu machen, die für eine Anlage geeignet seien. Bald darauf wurden mit Vereinsmitteln die ersten Grundstücke erworben, womit eine Gesamtfläche von 7 500 m² zur Errichtung eines Parks zur Verfügung stand.

 

der Vereinsvorstand bei der Eröffnung der Höhenanlage

 

Es mangelte nicht an ehrenamtlichen Handwerkern und Spendern welche dieses Projekt unterstützten. Schon am 15. August 1913, konnte die Höhenanlage mit einem Promenadenkonzert der Öffentlichkeit übergeben werden. Vom Ersten Weltkrieg unterbrochen, wurden Überlegungen zur Erweiterung dieses Erholungsparks, in den 1921 ein Denkmal für Albert Magg aufgestellt worden war, 1925 wieder aufgegriffen. Es wurden weitere Äcker gekauft, sodass sich der Gesamtumfang auf 25 000 m² erstreckte. Bis zum März 1929 wurde der Park weiter umgestaltet und bepflanzt. Mit Schaffung der Höhenanlage war dem Verschönerungsverein Laupheim ein Werk gelungen wie es im Dienste der Allgemeinheit nur selten von einer ganz auf private Hilfsmittel aufgebauten Organisation vollbracht wird.

 

Enthüllung des Albert Magg Denkmals 1921

 

Auch In der jüngeren Vergangenheit wurde die Infrastruktur der Höhenanlage verbessert und auf einen zeitgemäßen Stand gebracht: Sie ist jetzt an das Stromnetz, die Wasserversorgung und an das Kanalnetz angeschlossen. Im Park sind heute neben einem Bouleplatz und einem Kinderspielplatz auch eine Röhrenplastik des einheimischen Metallkünstlers Karl Schlecht und ein Weiher zu finden.